Unsere Ehemaligen Teil 2 Christian Fiekers

In unserer Reihe der Ehemaligen sprechen wir im 2. Teil mit unserem langjährigen Spitzenspieler Christian Fiekers, der inzwischen in Baden Württemberg ein schönes Zuhause gefunden hat und hier mit seiner Familie wohnt.

Lieber Christian: Wo und wann hast Du das Schachspielen erlernt?

Das Schachspielen habe ich von meinem Vater im Alter von acht Jahren gelernt. Ich weiß noch, dass zu der Zeit auf unserem Schallplattenspieler ein Schachspiel aus einer Spielesammlung stand. Meine Eltern hatten gegeneinander über mehrere Abende gespielt. Ich habe meine Eltern gefragt und so lange nachgebohrt, bis mir mein Vater das Spiel beibrachte. Erst hatte ich keine Chance, aber ich wollte immer wieder aus eigenem Antrieb gegen ihn spielen. Irgendwann war es dann so weit, dass ich gewinnen konnte. Bis ich allerdings in den ersten Verein kam, den FV Ostercappeln (die Schachabteilung gibt es leider nicht mehr), hatte es noch weitere fünf Jahre gedauert. Mit 18 kam ich dann zum SV Hellern (Das wäre wieder eine lange Geschichte…).

Was machst Du aktuell? Wie geht es Dir in Oberkochen? Und wo ist das überhaupt?

Ich wohne und lebe mit meiner Familie in Oberkochen. Ich habe mit meiner Frau Sandra vier Kinder Jan-Erik (11), Constantin (9), Justus (8) und Felicitas (5). Ich arbeite bei der Carl Zeiss IMT (Industrielle Messtechnik) in Oberkochen als Softwareingenieur was mir große Freude macht. Oberkochen liegt südlich von Aalen in Baden-Württemberg auf der Ostalb, was zur Schwäbischen Alb gehört. Es liegt ca. 80 km östlich zu Stuttgart und ca. 60km nördlich zu Ulm. Oberkochen ist trotz ca. nur 8.000 Einwohnern eine „Stadt“, was historisch bedingt ist, und liegt beschaulich im Kochertal, welches sich nach Aalen hin öffnet.

Du leitest Die Jugendarbeit in Deinem Verein. Gibt es eine nette Anekdote?

Der SV Oberkochen ist nicht der erste Verein hier auf der Ostalb für den ich gespielt habe. Zunächst habe ich bei der SG Gmünd (u.a. in der Oberliga) und beim benachbarten SV Unterkochen gespielt. Ich habe mir aber immer vorgenommen, dass, wenn meine Kinder ebenfalls gerne Schach spielen, es nur eine Frage der Zeit ist, nach Oberkochen zu wechseln. Und ich muss sagen, dass wir hier ein ausgeprägtes Vereinsleben führen. Es ist immer was los und das macht große Freude. Zumal man sieht, dass es heutzutage nicht selbstverständlich ist, ein lebendiges Vereinsleben zu haben. Viele Vereine in der Umgebung siechen dahin.
Zurzeit haben wir bis zu zwanzig Kinder beim Training, wobei auch das eine oder andere Talent dabei ist.

Welche Frage möchtest Du gestellt bekommen und wie sieht Deine Antwort aus?
Fragen wären: Kommst du mal wieder zum SV Hellern? Oder wirst du sogar für den SV Hellern spielen?
Meine Antworten wären: Ich würde gerne regelmäßig vorbeischauen, wenn doch bloß die Distanz nicht so groß wäre (ca. 560 Kilometer). Wenn ich schon in Osnabrücker Gefilden bin, dann meist in familiärer Hinsicht. Und dann meist auch nur zum Wochenende…
Und Spielen? Daraus wird wohl nichts mehr werden. Aber: Mit dem Herzen bin ich immer ein Helleraner gewesen und werde es auch bleiben. Ich denke immer wieder gerne an die wunderbaren Zeiten zurück! Ich sehe, welch tolle Entwicklung der SV Hellern seit meinem Weggang genommen hat, und freue mich darüber sehr! Ihr habt da wirklich etwas ganz Tolles geschaffen!

Wie siehst Du Deine derzeitige schachliche Entwicklung?

Na, so richtig entwickeln kann ich mein Schach wohl nicht mehr. Ich hoffe nur, meine Spielstärke etwas konservieren und mein Wissen an diejenigen weitergeben zu können, die das Schachspielen ebenso mögen. Ich versuche hier und da neue Eröffnungen kennenzulernen und muss feststellen, dass es noch einiges zu entdecken gibt. Gerade befasse ich mich mehreren Gambitbüchern von Boris Altermann – die machen richtig Spaß! Vor allem das Figurenspiel und das dafür benötigte Gefühl wird dadurch trainiert.

Was sind Deine Ziele?

An den Mannschaftskämpfen alles zu geben, d. h. richtig wach zu sein und keine Phase zu verschlafen. In der letzten Saison ist mir das mit 7/7 recht gut gelungen.

Auf welche Partie(n) bist Du besonders stolz? ( Seger Dortmund?)

Auf die Seger-Partie bin ich leider nicht stolz. Das liegt daran, dass ich mich geärgert habe, nicht mehr als ein Remis gewollt zu haben… Wichtig für die Entwicklung war sie aber trotzdem, denn ich konnte dadurch sehen, dass ich auch mit starken Spielern mithalten kann.
Stolz bin ich auf solche Partien, die im Nachhinein wie aus einem Guss erscheinen. Es gab Partien, da hat (fast) alles Entscheidende gepasst. Oder wenn die Vorbereitung fast bis zum 20. Zug führt und man danach einfach klar besser steht. Lange wird mir der Sieg mit 4 aus 5 bei der Qualifikation der A-Gruppe beim Ramada-Cup in Aalen 2014 in Erinnerung bleiben. Da hat das ganze Turnier über einfach alles zusammengepasst (Konzentration, Einstellung, Zeiteinteilung).

Was kannst Du über die Schachabteilung des SV Hellern sagen?

*Lach* – Jetzt erst lese ich diese Fragen… Aber seht mal oben nach Brösel…
Wenn ich schon mal in meinen Erinnerung an den SV Hellern schwelge, dann muss ich an dieser Stelle ganz liebe herzliche Grüße an alle, die mich noch kennen, aussprechen. Ich nenne hier jetzt bewusst keine Namen, denn ich würde unbeabsichtigt jemanden vergessen. Aber eigentlich muss ich es doch tun: Stephan, Hajo, Otto, Locke, alle Stefans, Alfons (meine Mitfahrgelegenheit), Lappi, Thorsten, Andre, Reinhold, Hartmut, Björn (wir haben das Dach gerockt…- zwei Bauzeichner…), Ernst (Danke!), Joachim, Manfred, Jörg, Matthias, Ludger, Joe, Schorse, Joey und, und, und…
und Schumix (du hast uns was voraus…)

Was planst Du für die Zukunft? Gibt es noch mal ein Zurück in die alte Heimat?

Ich war und bin nicht der große Zukunftsplaner. Aber sicher sagen kann ich eines: Ich gehe nicht so schnell von hier weg…

Wir bedanken uns herzlichst und wünschen Dir und Deiner Familie erst einmal alles Gute. Dieses Jahr kannst Du in Schwäbisch Gmünd wieder viele Helleraner treffen!

An Christian: Hoffe Du kannst Dich noch daran erinnern.

Foto: Otto