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Im wahrsten Sinne des Wortes bis zum letzten Zug der Saison konnte die zweite Mannschaft des SV Hellern noch auf die Meisterschaft in der Bezirksliga hoffen – doch der SK Meppen erwies sich als Spielverderber, holte wirklich in letzter Sekunde den entscheidenden Brettpunkt zum eigenen Sieg und schickte uns mit leeren Händen wieder auf die Heimreise nach Osnabrück.
Dabei waren wir eigentlich in ziemlich guter Besetzung angetreten, denn die Ausfälle von Thorsten Weist und Uwe Kuchemüller konnten durch Joachim Rein und Alfons Thöle gleichwertig ersetzt werden. Die Parole war klar: An den vorderen Brettern schien der Gastgeber überlegen zu sein, wir wollten den Grundstein zur Meisterschaft deshalb an den hinteren Brettern legen – und erstaunlicherweise kam es genau andersherum: 2,5 Punkte an den Brettern 1 bis 4, aber nur 1 Punkt an den Brettern 5 bis 8.
Der Reihe nach: Das frühe Remis in einer unspektakulären Partie von Jürgen Grosser (Br.4) gegen Uwe Meng stimmte uns zuversichtlich (0,5:0,5). Joachim Rein (Br.3) hatte gegen Felix Pfemeter wegen eines Qualitätsvorteils den Sieg bereits vor Augen, gab dann aber wegen des nicht ungefährlichen gegnerischen Läuferpaars die Qualität zurück, fand letztlich die Lücke doch nicht und musste sich mit einem Remis zufrieden geben (1:1). Alfons Thöle (Br.8) kam gegen Wilhelm Hüser nie ins Spiel und musste zum Schluss mit ansehen, wie sich seine Stellung mit jedem einzelnen Zug verschlechterte – was sein Gegner mit der "Beschlagnahme" von mehreren Bauern bestrafte, so dass Alfons schließlich keinen Ausweg mehr sah und aufgab (1:2). André Böhme (Br.1) hatte in seiner Partie gegen Dirk Augustin mit einem eigenen Randdoppelbauern zu kämpfen, hielt seine Deckung aber trotzdem "dicht" und konnte seinerseits den Gegner nach einem voreiligen Bauernzug attackieren – was aber offenbar keiner der beiden bis zum Schluss auskämpfen wollte, so dass man sich auch hier auf Remis einigte (1,5:2,5). Frank Schumacher (Br.2) hatte trotz seiner weiten Anreise gegen Nils Butkus einen guten Tag erwischt, eroberte sich eine Mehrfigur und nutzte diesen Vorteil zum eigenen Sieg und zu unserem Ausgleich (2,5:2,5).
Jetzt spielten noch Stefan Grasser, Reinhard Paul und Stefan Ewert, und wir brauchten noch 1,5 Punkte. Doch woher nehmen und nicht stehlen? Der Mehrbauer von Reinard Paul (Br.6) war nur ein theoretischer Vorteil, denn der Gegner Christoph Forsting blockierte geschickt Reinhards Offensivversuche, und da auch die (ungleichfarbigen) Läufer nicht mehr eingreifen konnten, teilte man sich auch hier den Punkt (3:3). Das nächste Partieende wurde zwischen Stefan Ewert (Br.7) und Johannes Forsting eingeläutet: in einem reinen Königsendspiel bei gleicher Bauernzahl erkannten beide Spieler die gegnerischen Austempierversuche, so dass hier das fünfte und letzte Remis des Tages notiert werden konnte (3,5:3,5). Alle Hoffnungen ruhten jetzt auf Stefan Grasser (Br.8) – doch die Anwesenden ahnten bereits, dass sein Gegner Stephan Armbrust dem vollen Punkt näher war. Nach einem Abtausch im Mittel- und beginnendem Endspiel hieß es am Schluss K+L+S+B (Armbrust) gegen K+T (Grasser). Das Opfern des Turms gegen den Bauern war das Ziel – denn mal ehrlich: nicht jeder Spieler kann in der Bezirksliga mit Läufer und Springer matt setzen. Aber nach 6 Stunden Spielzeit war dann der "worst case" da: der Turm ging verloren, und Stefan musste aufgeben. Endstand: 3,5:4,5.
Wenn man so lange um den Titel mitspielt und ihn auch kurz vor Schluss noch beinahe sehen kann, ist es nur ein schwacher Trost, dass die Saison jeweils einen Punkt hinter dem Meister SK Meppen und dem punktgleichen Vizemeister Rochade Hollage beendet wurde.
Dem Bezirksliga-Meister 2011 SK Meppen gratulieren wir herzlich!
Stefan Ewert
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