14.11.2010: SV Hellern - SV Werder Bremen III
Hart gekämpft

Gefühlsmäßig war es ein knappes Ergebnis, auch wenn das Endresultat von 5,5-2,5 recht eindeutig erscheint. Auf jeden Fall war es hart erkämpft worden und in dieser Höhe keineswegs zu erwarten gewesen. Denn die Bremer, die zum Teil im selbstverständlichen Werder-Look erschienen (schade, dass auf unserer Seite Joachim nicht kontern konnte), waren mit einer starken Besetzung angereist. Doch es erging ihnen wie zuletzt den Fussball-Profis: an manchen Tagen ist eben nichts zu holen!

Bei uns war in der Tat nichts zu holen. Kein Einzelmatch ging verloren! Zwar sahen Reinhold und ich das Geschehen nach drei Spielstunden mit sehr gemischten Gefühlen, wie das so ist, wenn man selbst seinen Beitrag geleistet hat und zur Untätigkeit verdammt ist, doch Caissas Waagschale neigte sich mehr und mehr zu unseren Gunsten.

Den Ergebnisreigen hatte Reinhold in seinem Match gegen Thorsten Blank eröffnet. Nach einem frühzeitigen Damentausch war auch im Mittelspiel nicht mehr viel zu reißen und somit ergab sich ein friedliches Remis. Dann aber spielte Stephan die Partie des Tages und zerlegte Hans Jochen Gscheidmeyer in taktisch glänzender Manier. Gleichzeitig hatte auch ich meine Partie taktisch beendet, profitierte allerdings von der etwas zu optimistisch vorgetragenen Eröffnung von Lothar Wemßen. Dann war lange Zeit Sendepause. Peter hatte zwar materiellen Vorteil, aber ob er den Mattangriff überleben würde. Und was war mit den anderen vier Recken? Hier war der seidene Faden von enormer Elastizität.

Zunächst konnte Locke aus einer bescheidenen Stellung trotz Minusbauer ein Remis gegen Sascha Pollmann erzielen und auch Stefan hatte aus einer misslichen Situation gegen Fred Just einen halben Punkt herausgeholt. Zwar hatte er auch einen halben Punkt liegen gelassen, wie die spannende Analyse und der gnadenlose Rybka herausfanden. Doch für den Moment waren wir hochzufrieden, denn wir hatten ja noch Peter gegen Gerald Jung in der Hinterhand. Und das sollte Rybka zum Trotz auch zum Mannschaftssieg reichen. Der für uns offensichtliche Vorteil von Peter wurde vom humorlosen Rechengiganten ordentlich geschreddert. Doch im Wettkampf Mensch gegen Mensch sieht unter Zeitdruck alles etwas anders aus. Da waren die 4,5 Punkte endlich perfekt und nur noch zwei Partien wurden im Kabinett der Irrungen und Wirrungen ausgetragen. Hier kam wieder der kleine harmlose Pfifferling, den man kaum zu setzen wagt, zu Ehren. Schade auch, denn ein schmackhaftes Pilzragout war angerichtet worden. Am pikantesten verlief es in der Partie Jörg gegen Detlef Schötzig. Einige hätten schon die Hand zur Aufgabe gereicht, wenn sie gesehen hätten wie Schötzigs König mit seiner Dame und einem Bauern als Gehilfen Jörgs schutzlosem König an den Kragen wollten. Doch dieser nutzte seine einzige Chance und wanderte furchtlos in die Brettmitte und damit seiner Dame entgegen. Und das sollte zu aller Verblüffung reichen: Remis. So endete nach zähem Ringen schließlich die letzte Partie. Auch hier war unser Mann von der Schippe gesprungen und am Partieende dem Gewinn sogar näher. Das Unentschieden von Franz gegen Carsten Ballandis war vollkommen in Ordnung. So ganz einfach war das Schwerfigurenendspiel (Dame gegen zwei Türme) schließlich auch nicht!

Im letzten Spiel des Jahres geht es nach Stade. Mittlerweile haben wir alle wieder etwas Spielpraxis und sind guter Dinge. Doch egal, wie es kommt, am Ende gilt nur eins:

Munter bleiben

Hajo

Stock, Jörg (2182) Schötzig, Detlef (2145) 0,5:0,5
Niendieker, Stephan (2043) Gscheidmeyer, Hans Jochen (2085) 1:0
Happe, Reinhold (2100) Blank, Torsten (1968) 0,5:0,5
Bade, Hans-Jürgen (1949) Blank, Torsten (1968) 1:0
Hart, Martin (2026) Pollmann, Sascha (1945) 0,5:0,5
Kovermann, Peter (2024) Jung, Gerald (1914) 1:0
Röhrich, Stefan (2023) Just, Fred (2023) 0,5:0,5
Ernst, Franz (1963) Ballandis, Carsten (1856) 0,5:0,5
Gesamt 5,5:2,5